Vor fast genau drei Wochen stieg ich in Montevideo mit einem mulmigen Gefühl im Bauch in den Flieger und es ging zurück Richtung Heimat. Die Reise überstand ich gut, außer, dass ich nach dem vielen Umsteigen und Warten an Flughäfen am Ende ziemlich k.o. war. Bei meiner Ankunft in Hamburg überraschten mich meine Familie und Freunde mit einem sehr, sehr schönen Empfang. Zu Hause fiel ich dann aber schon bald glücklich in mein eigenes Bett.
Eigentlich wollte ich mich schon viel früher gemeldet haben, aber in den ersten Tagen hatte ich genug andere Dinge zu tun und bin gar nicht dazu gekommen. Erstmal Auspacken. Ankommen. Erzählen. Freunde wiedersehen. Hamburg begrüßen. Sommer genießen.
Es war schon ein sehr seltsames Gefühl, vom einen Tag auf den Anderen wieder da zu sein, Neue und Alte Dinge wiederzuentdecken, Gewohnheiten und Traditionen nachzugehen, gewohnte Wege zu fahren, alte Gesichter zu sehen, Deutsch zu hören und zu sprechen, auf einmal wieder Einzelkind zu sein... Ganz klar: Ein großer und wichtiger Abschnitt war zu Ende gegangen und ein Neuer hatte begonnen. Trotzdem trage ich Uruguay immer in mir, behalte Dinge aus dem Jahr bei, zeige den Mate, Fotos, andere Erinnerungsstücke, verteile Geschenke und berichte von Erlebnissen und Personen, die mir so wichtig geworden sind und die mir auch schon fehlen. Am meisten meine Schwester.
Aber alles in allem war ich schon froh wieder zu Hause zu sein und die Umstellung, das Eingewöhnen und -leben fiel mir nicht so schwer, wie ich gedacht und erwartet hatte. Ziemlich schnell war ich wieder einigermaßen im "deutschen Rythmus" drinnen. Und mein Herz sagt: Ja. Hier gehör ich hin.
Meine Cousine Alina kam jetzt auch noch für ein paar Tage zu Besuch und danach fuhr ich mit ihr runter an den Bodensee, um den dort lebenden Teil meiner Familie zu besuchen und wiederzusehen. Es war eine wundervolle, entspannte, gut tuende und sommerliche Zeit :)
Am Donnerstag geht die Schule und der richtige Alltag dann wieder los und ich werde anfangen, die fehlenden Tage zu meiner Rückkehr nach Uruguay zu zählen...
So, das war jetzt mein letzter Blog Eintrag. Nochmal vielen Dank an euch alle, es hat mich wirklich gefreut, dass ihr so interessiert wart und viel gelesen habt :) Ich hatte auch unglaublich viel Spaß beim Berichten!
Hier noch ein Video, dass wir am Ende mit ein paar Austauschschülern gedreht haben. Es ist zwar auf Spanisch und nur mit englischen Untertiteln, aber vielleicht versteht ihr ja trotzdem ein bisschen. Und sehen werdet ihr mich auf jeden Fall :)
https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=LChJGdyLmoI
Und zum Abschluss noch ein schönes Lied über Uruguay...
http://www.youtube.com/watch?v=yhOmgpKpuCY
ADIOS! GRACIAS POR TODO! SALUDOS!
Yolanda
Dienstag, 30. Juli 2013
Dienstag, 9. Juli 2013
Adiós Uruguay
Nun blicke ich auf elf Monate Uruguay zurück und es kommt mir vor, als wären es nur ein paar Wochen gewesen - so schnell ist die Zeit verflogen. Aber besser so, denn es ist ein Zeichen dafür, dass es mir meistens super gut ging und ich viele schöne Dinge erlebt habe.
Und jetzt komme ich nach Hause - mit ein paar Kilos mehr auf den Rippen, einem breiten Lächeln und Tränen in den Augen, einem guten Spanisch und Portugisisch Grundlagen, zwei, mit Andenken und Geschenken gefüllten, Koffern und zwei vollgeschriebenen Tagebüchern, einer Menge neuer Erfahrungen, Erlebnisse und Erinnerungen, die mir keiner mehr nehmen kann und einem Haufen Freunde und einer zweiten Familie im Herzen.
Es war ein Jahr Geschwisterliebe, ein Jahr Gekälffe meiner Hunde, ein Jahr fast durchgehend Sommer, ein Jahr Mate, ein Jahr Latino Musik, ein Jahr Reisen, ein Jahr Zimmer Teilen und Schnarchen meiner Gastmama, ein Jahr Lieben, ein Jahr Geld Haushalten, ein Jahr wunderbare Nächte, ein Jahr Motorrad Fahren, ein Jahr Freiheit Fühlen, ein Jahr Sonnenuntergänge und Sternenhimmel, ein Jahr Lachen und Weinen, ein Jahr Volleyball, ein Jahr Siesta, ein Jahr YFU, ein Jahr Austausch zwischen Uruguay und Deutschland.
In dieser Zeit habe ich, glaube ich, so viel gelernt, wie in meinem ganzen Leben nicht. Ich habe mich selbst besser kennengelernt und weiterentwickelt, habe Grenzen, Herausforderungen und Ängste überwunden, bin hingefallen und wieder aufgestanden, habe helfende Hände gereicht und sie ebenso gefunden. Und all das macht mich stolz :)
Alles begann mit einem emotionalen Abschied am Hamburger Flughafen und alles hörte auf, mit einem emotionalen Abschied am Busbahnhof in Artigas. Der zweite Teil folgt allerdings noch, denn Gabi hat mich nach Montevideo begleitet und wird morgen mit zum Flughafen kommen.
Außerdem möchte ich nochmal ganz doll danke sagen! An alle, die mich dieses Jahr auch aus der Ferne begleitet und unterstützt haben, an alle eifrigen Leser und Folger meines Blogs, an meine Freunde, die mir liebe Zeilen und Geschenke über den Ozean geschickt haben und ganz besonders an meine Eltern, die mir das alles überhaupt erst möglich gemacht haben! 1000 Dank, was würde ich nur ohne euch tun.
Nun ist mein Austauschjahr im Riesenrad zu Ende. "Ich bin ein bisschen traurig, dass es schon vorbei ist, ein bisschen stolz, dass ich es geschafft habe, erfreut, wieder festen Boden unter den Füßen zu kriegen, aber eigentlich würde ich am Liebsten sitzen bleiben und nochmal fahren..."
Ich werde mich jetzt aufs Ohr hauen, ein paar Stunden schlafen und dann die lange Reise antreten. Am Donnerstag Abend komme ich in Hamburg an. Ich freue mich auf die, die mich dort erwarten und alle anderen sehe ich dann hoffentlich in den kommenden Wochen wieder! Das nächste Mal melde ich mich also aus meiner Heimat!
Besos, abrazos y mucho amor, eure stolze halb Uruguaya Yolanda
Nur eins bleibt mir noch zu sagen: El intercambio no es un año de la vida - es toda una vida en un año.
Und jetzt komme ich nach Hause - mit ein paar Kilos mehr auf den Rippen, einem breiten Lächeln und Tränen in den Augen, einem guten Spanisch und Portugisisch Grundlagen, zwei, mit Andenken und Geschenken gefüllten, Koffern und zwei vollgeschriebenen Tagebüchern, einer Menge neuer Erfahrungen, Erlebnisse und Erinnerungen, die mir keiner mehr nehmen kann und einem Haufen Freunde und einer zweiten Familie im Herzen.
Es war ein Jahr Geschwisterliebe, ein Jahr Gekälffe meiner Hunde, ein Jahr fast durchgehend Sommer, ein Jahr Mate, ein Jahr Latino Musik, ein Jahr Reisen, ein Jahr Zimmer Teilen und Schnarchen meiner Gastmama, ein Jahr Lieben, ein Jahr Geld Haushalten, ein Jahr wunderbare Nächte, ein Jahr Motorrad Fahren, ein Jahr Freiheit Fühlen, ein Jahr Sonnenuntergänge und Sternenhimmel, ein Jahr Lachen und Weinen, ein Jahr Volleyball, ein Jahr Siesta, ein Jahr YFU, ein Jahr Austausch zwischen Uruguay und Deutschland.
In dieser Zeit habe ich, glaube ich, so viel gelernt, wie in meinem ganzen Leben nicht. Ich habe mich selbst besser kennengelernt und weiterentwickelt, habe Grenzen, Herausforderungen und Ängste überwunden, bin hingefallen und wieder aufgestanden, habe helfende Hände gereicht und sie ebenso gefunden. Und all das macht mich stolz :)
Alles begann mit einem emotionalen Abschied am Hamburger Flughafen und alles hörte auf, mit einem emotionalen Abschied am Busbahnhof in Artigas. Der zweite Teil folgt allerdings noch, denn Gabi hat mich nach Montevideo begleitet und wird morgen mit zum Flughafen kommen.
Außerdem möchte ich nochmal ganz doll danke sagen! An alle, die mich dieses Jahr auch aus der Ferne begleitet und unterstützt haben, an alle eifrigen Leser und Folger meines Blogs, an meine Freunde, die mir liebe Zeilen und Geschenke über den Ozean geschickt haben und ganz besonders an meine Eltern, die mir das alles überhaupt erst möglich gemacht haben! 1000 Dank, was würde ich nur ohne euch tun.
Nun ist mein Austauschjahr im Riesenrad zu Ende. "Ich bin ein bisschen traurig, dass es schon vorbei ist, ein bisschen stolz, dass ich es geschafft habe, erfreut, wieder festen Boden unter den Füßen zu kriegen, aber eigentlich würde ich am Liebsten sitzen bleiben und nochmal fahren..."
Ich werde mich jetzt aufs Ohr hauen, ein paar Stunden schlafen und dann die lange Reise antreten. Am Donnerstag Abend komme ich in Hamburg an. Ich freue mich auf die, die mich dort erwarten und alle anderen sehe ich dann hoffentlich in den kommenden Wochen wieder! Das nächste Mal melde ich mich also aus meiner Heimat!
Besos, abrazos y mucho amor, eure stolze halb Uruguaya Yolanda
Nur eins bleibt mir noch zu sagen: El intercambio no es un año de la vida - es toda una vida en un año.
Alle Austauschschüler am Anfang des Jahres... |
...und am Ende |
Freitag, 5. Juli 2013
Fiesta de Despedida
Ich verliere jetzt gar nicht große Worte, dafür habe ich nämlich im Moment nicht den Kopf und die Zeit... Bin viel zu sehr mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt, Montag geht es schon mit Gabi nach Montevideo - zum letzten Mal. Trotzdem will ich euch auf dem Laufenden halten und mit Bildern von meiner Abschiedsparty versorgen, die mir meine Schwester und eine Freundin am Dienstag organisiert haben. Es sollte eigentlich eine Überraschung werden, aber ich wusste dann letztendlich doch schon ein bisschen Bescheid. Am Ende war ich trotzdem total baff, alle kamen, schenkten mir die allerschönste und leckerste Torte auf Erden und unterschrieben auf meiner Uruguay Flagge, sagten die tollsten Worte und rührten mich zu Tränen. Außerdem tanzte ich die ganze Nacht und nutzte die Chance nochmal mit allen Fotos zu machen. Einige davon zeige ich euch. Sicher ist eins: Abschied ist immer schlimm - aber dieser war der Beste :)
Saludos y besos, Yolanda
Saludos y besos, Yolanda
Montag, 1. Juli 2013
10 Tage - Aufbruchsstimmung
Ich melde mich mal wieder - zehn Tage vor meinem Abflug. Heute morgen bin ich aus Montevideo wieder gekommen. Dort war ich übers Wochenende wegen einer riesigen Abschiedsparty von drei anderen Ausstauschschülern, die gute Freunde von mir sind und mich eingeladen hatten. Es war richtig heftig und ich hatte ne Menge Spaß :)
Mein letzter Schultag in Uruguay war am Donnerstag und zwar nicht nur wie für die anderen vor den Ferien, sondern für immer. Es gab auch schon ein paar Verabschiedungen, zum Beispiel von meiner Klasse und von Lehrern. Außerdem sah ich zwei Freundinnen zum letzten Mal, weil sie verreisten. Zum Abschied bin ich mit den Beiden (Marlene und Belén) im Park einen Mate trinken gegangen. Bilder davon seht ihr unten.
Im Kopf bin ich schon dabei, das große wie-kriege-ich-all-diese-Sachen-nach-Hause-Problem zu lösen und mir Gedanken über Abschiedsgeschenke bzw. Mitbringsel zu machen. Ja, es ist deutlich spührbar. Es fehlt wirklich nicht mehr viel.
Mein letzter Schultag in Uruguay war am Donnerstag und zwar nicht nur wie für die anderen vor den Ferien, sondern für immer. Es gab auch schon ein paar Verabschiedungen, zum Beispiel von meiner Klasse und von Lehrern. Außerdem sah ich zwei Freundinnen zum letzten Mal, weil sie verreisten. Zum Abschied bin ich mit den Beiden (Marlene und Belén) im Park einen Mate trinken gegangen. Bilder davon seht ihr unten.
Im Kopf bin ich schon dabei, das große wie-kriege-ich-all-diese-Sachen-nach-Hause-Problem zu lösen und mir Gedanken über Abschiedsgeschenke bzw. Mitbringsel zu machen. Ja, es ist deutlich spührbar. Es fehlt wirklich nicht mehr viel.
Wenn ich an den entgültigen Abschied von Uruguay denke, kriege ich nen dicken Kloß im Hals. Obwohl ich mich natürlich riesig auf Hamburg freue, werde ich alles hier wahnsinnig vermissen und am Allerschwersten wird es werden, mich von meiner Schwester zu trennen.
Was für die letzte Zeit jetzt noch so ansteht: ganz viel von den leckeren Sachen essen, solange ich noch kann, die ausstehenden das-wollte-ich-schon-immer-machen-Dinge tun, alle nochmal sehen und "Tschüss sagen". Schon unglaublich, dass der Moment jetzt so nah ist. Obwohl es natürlich von Anfang an klar war, dass das Ende kommen würde, scheint es mich doch irgendwie zu überraschen. Wenn die Leute mich jetzt fragen, bis wann ich noch hier wäre und ich ihnen antworte, heißt es nicht mehr "ach, du hast ja noch Zeit..." sondern "oh, das ist ja schon bald!" Und genau so fühle ich mich: In Aufbruchsstimmung.
Hasta pronto! Yolanda
Hasta pronto! Yolanda
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